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DIE ABVERHEYTE 1938 – 2017

FRAUEN AN DER FASNACHT

Zur Zeit der Gründung der Abverheyte war es an der von Männern beherrschten Fasnacht noch skandalträchtig, sich als Frau an der Fasnacht musikalisch zu betätigen. Die Abverheyte, zu Beginn im offiziellen Fasnachtsführer noch unter ‚Buebeziigli‘ aufgeführt, waren Auslöser dafür, dass immer mehr Frauen begannen, pfeifen oder gar trommeln zu lernen. Weil ihnen der Stamm der ‚Alte Richtig‘ den Zugang als Pfeiferinnen verwehrt hatte - ihr Vorstoss in eine Männerdomäne einzudringen also abverheyt war - gründeten 1938 drei junge Frauen, darunter Ruth Tschudin (später Eidenbenz-Tschudin), Tochter des Inhabers der damaligen Fahnenfabrik und des Larven-Ateliers Tschudin, die Abverheyte als erste Frauenclique der Basler Fasnachtsszene. Dank dem allgemeinen Wandel der Stellung der Frau in der Gesellschaft hat sich einiges verändert. Frauen an der Fasnacht sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Viele Abverheyte erinnern sich allerdings noch lebhaft daran, dass bis in die 70-er Jahre junge Frauen argwöhnisch betrachtet wurden, wenn sie vom aktiven Fasnachtmachen erzählten.

Wie so viele andere Cliquen blieben die Abverheyte leider nicht von Unstimmigkeiten verschont. Einige Cliquenmitglieder gründeten im Jahr 1975 eine neue, eigene Frauenpfeifergruppe namens „Die Alte Abverheyte“. Die beiden Gruppierungen sind voneinander unabhängig.

 

DIE ABVERHEYTE ALS MARKTLÜCKE – HEUTE NOCH MÖGLICH UND DURCHAUS ATTRAKTIV

Als Frauenclique füllten die Abverheyte für lange Zeit eine Marktlücke. Jungen Frauen, die als Kind nicht in eine Junge Garde eintraten, war es kaum möglich, erst im Teenageralter doch noch in eine solche einzutreten, geschweige denn als Erwachsene in eine ‚Junte‘ oder wie auch immer die ‚Sektion‘ genannt wird, die nach der Jungen Garde in vielen Cliquen statt dem Übertritt in den Stamm für Mädchen vorgesehen war. Für die Abverheyte war so stets für neue Mitglieder gesorgt.

Obwohl die Abverheyte eine Pfeiferschule für Anfängerinnen und Fortgeschrittene anbieten und Vorträblerinnen jederzeit ebenso willkommen sind, ist es als Pfeifergruppe ohne Junge Garde nicht einfach, neue Mitglieder zu gewinnen. Viele Stammvereine nehmen inzwischen Frauen auf, auch ohne dass diese in deren Jungen Garde gross geworden sind, um ihre traditionellen Vereine am Leben zu erhalten. Stammcliquen mit einem überwiegend männlichen Anteil an Pfeifenden sind rar geworden. Dafür sieht man in gemischten Cliquen den weiteren Vormarsch der Frauen in die momentan noch immer eher männlich geprägte Domäne des Trommelns.

Trotz allem haben sich die Abverheyte entschieden, eine Frauenclique zu bleiben.

UNSERE BERÜHMTEN CRÊPES

Rund ein Dutzend aktive Frauen führten nach der Cliquenspaltung im Jahr 1975 die Abverheyte weiter. Weil mit der Spaltung auch die Cliquenkasse aufgeteilt wurde, nahmen die Abverheyte zum Äufnen der Kasse am ersten Fährifest im St. Alban-Tal im Jahr 1976 teil und drehten Crêpes, für die deren Liebhaber bis zu einer halben Stunde anstanden - damals war solch ein Crêpes-Stand noch eine Exklusivität. Seither standen die Abverheyte an weiteren Fährifesten, aber auch an diversen Stadtfesten, am Zolli-, Hafen- oder Unifest, mittlerweile mit dem eigens für sie gezimmerten Stand, hinter den Herdplatten, um ihre mit selbstgemachtem Teig und mit viel Liebe gedrehten Crêpes zu verkaufen.

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